15.3.2021

Digital Wondering 07

Die Digital Wonderings sind eine Reihe von Online-Diskursen rund um das kuratorische Thema TRUST. Sie können jede Form annehmen: von einem Gespräch, über ein kurzes Statement oder einen Film, bis hin zu einer fotografischen Serie. Die von Susan Bright und Nina Strand eingeladenen Mitwirkenden kommen aus den unterschiedlichsten Disziplinen und können nach Belieben auf das Thema und das Format antworten und reagieren. 

Clara Hausmann - Editing Drawer / Editierschublade

Clara Hausmanns Arbeiten untersuchen infrastrukturelle Mutationen und Informationssysteme wie zum Beispiel sprachliche Umformungen, rechtliche Fragen und kulturelle Typologien. Dieser Beitrag, der eigens für die Digital Wonderings entstand, konstruiert und dekonstruiert den Briefumschlag als einen Gegenstand, anhand dessen sich über die infrastrukturelle Verbreitung von Informationen nachdenken lässt. Im Zusammenhang mit dem Thema Vertrauen nutzt diese Arbeit Briefe als metaphorische Objekte für den größeren digitalen Raum, in dem Information organisiert und zerstreut, Nachrichten gesendet und empfangen und Geheimnisse aufbewahrt werden. Wir wissen, dass dieser Raum Informationen ständig neu ordnet und verschiebt und mit jedem „Refresh“ das assoziative Sichten und Aufbewahren neu „editiert“. Wir müssen diesem digitalen Raum vertrauen – wenn auch widerstrebend.

 

Hausmann sagt: Es handelt sich um eine Editierschublade für Bilder, die in Ansprachen verwandelt sind. Die formale Verwirrung zwischen global und universell verstärkt den Widerspruch der begrenzten Zugänglichkeit, der die Atmosphäre eines Melodramas mit sich bringt.

Biografie

Clara Hausmann (geboren 1990 in Berlin) ist visuelle Künstlerin; zur Zeit ist sie Meisterschülerin bei Prof. Michael Riedel an der HGB Leipzig. Sie hat an der Royal Academy of Arts in Kopenhagen studiert sowie an der UdK Berlin bei Prof. Josephine Pryde. Sie war Herausgeberin des Am Strand Magazins #3 und #4. Ihre Arbeiten wurden bei Cucina, Kopenhagen (2020), CapitalWash#4 (2019), De Ateliers, Amsterdam (2019), Snooper Magazine #1 (2019) und Werkleitzfestival Halle (2018) gezeigt.

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